1. Unterstützung für Pflegepersonalbemessungsverordnung

Letzte Woche hat der Gesundheitsausschuss des Bundesrates eine Empfehlung für die Pflegepersonalbemessungsverordnung, kurz PPBV, ausgesprochen. Das suggeriert, dass der Bundesrat der PPBV zustimmen sollte. Christine Vogler vom Deutschen Pflegerate nannte es ein wichtiges Signal für besseren Arbeitsbedingungen in der Pflege. Darauf habe man viele Jahre gewartet und es sei eine kleine Revolution für die Profession sowie für die Sicherung der Versorgung. Die PPBV beinhalte, dass der Versorgungsbedarf von hilfebedürftigen Menschen endlich am individuellen Bedarf, und nicht an Zahlen, Geld oder Controlling Daten gemessen wird. Der Gesundheitsausschuss hatte ein paar Änderungen an der Verordnung vorgeschlagen, die nach Voglers Ansicht auch pragmatisch und richtig sind. Sie umfassen die Kinder-PPR 2.0, einen flexibleren Qualifikationsmix an Pflegepersonal und eine verbindliche Evaluierung der PPBV. Eine weitere Empfehlung des Gesundheitsausschusses ist die Entbürokratisierung in der Pflege sowie allgemeine Verbesserungen der Arbeitsbedingungen.

Quelle:deutscher-pflegerat.de

2. Gewalt in Krankenhäusern nimmt zu

Laut einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts steigt die Zahl gewalttätiger Übergriffe auf das Krankenhauspersonal. In den letzten fünf Jahren gaben 73 Prozent der befragten Krankenhäuser an, dass Übergriffe moderat oder deutlich zugenommen haben, während nur vier Prozent einen Rückgang verzeichneten. Mehr als die Hälfte der befragten Kliniken gaben an, dass Notaufnahmen der am stärksten belastete Bereich sind. Als Hauptursachen nannten die Kliniken einen allgemeinen Respektverlust, Alkoholkonsum oder starke Schmerzen, und lange Wartezeiten. Die Übergriffe können für das Personal schwerwiegende Folgen haben wie etwa psychische Belastungen und Kündigungen. Um dem entgegenzuwirken, setzen laut Umfrage die Krankenhäuser auf Deeskalationstrainings, bauliche Maßnahmen und Sicherheitsdienste. Dennoch fordern 93 Prozent angesichts der zunehmenden Gewalt eine Strafverschärfung. Außerdem fordern sie eine gesellschaftliche Debatte und politisches Handeln, um dieses Problem anzugehen.

Quelle:dkgev.de

3. Pflegeverband sieht verspielte Chancen bei Gesundheitsversorgung

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, kurz DBfK, äußerte sich zum aktuellen Entwurf des, Achtung Zungenbrecher, Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes, kurz GVSG. In diesem werden die geplanten Primärversorgungszentren, Gesundheitsregionen und Gesundheitskioske außen vorgelassen, obwohl sie einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung leisten könnten. Der DBfK warnt in seiner Pressemitteilung davor, diese Gelegenheit zu verpassen. Die genannten Konzepte aus Kostengründen nicht einzuführen, könnte sich in Zukunft rächen, so die DBfK-Geschäftsführerin Bernadette Klapper. Denn angesichts des demografischen Wandels wäre ein Fokus auf mehr Prävention und Gesunderhaltung dringend nötig. Primärversorgungszentren mit multiprofessionellen Teams könnten dabei eine Schlüsselrolle spielen, indem sie Krankheiten vorbeugen und die Entstehung von Pflegebedarfen verzögern oder verhindern. Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen fehlenden Primärversorgungsstrukturen und einem Anstieg von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen, wie Daten der OECD zeigen. Zudem könnten die geplanten Versorgungsmodelle den Pflegeberuf attraktiver machen durch die Entstehung neue pflegerischer Rollen und Karrierewege. 

Quelle:dbfk.de

4. Deutsches Krankenhausverzeichnis besteht bereits

In dem Gesetz zur großen Krankenhausreform ist auch ein Transparenzverzeichnis vorgesehen, also ein Onlineportal in dem Kliniken Auskunft über Qualitätsdate angeben müssen, sodass Patient:innen Zugriff darauf haben. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft machte nun darauf aufmerksam, dass so ein ähnliches Portal bereits besteht. Dieses nennt sich Deutsches Krankenhausverzeichnis und soll am 1. Mai durch weitere Inhalte ergänzt werden. Seit vielen Jahren sei das Verzeichnis auch in den Informationsseiten des Bundesgesundheitsministeriums eingebunden. Allerdings wurde der Vertrag nun vom Ministerium gekündigt. Für uns klingt das fast wie eine kleine Schlammschlaft, findet ihr nicht? Unter www.deutsches-krankenhaus-verzeichnis.de könnt ihr euch das ganze mal genauer angucken, wenn ihr mögt.

Quelle:dkgev.de
Link: deutsches-krankenhausverzeichnis.de

5. Chefarzt von Berliner Forensik prangert Zustände an

Der Ärztliche Leiter des Berliner Maßregelvollzugs, Sven Reiners, hat vor kurzem gekündigt und ist damit nun an die Öffentlichkeit gegangen. In einem Interview beschreibt er die dortigen Zustände als katastrophal. Vor allem in den letzten zwölf Monaten sei seine Arbeit nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbar gewesen. Er kritisierte die Überbelegung und den Personalmangel in der Einrichtung sowie die Unterbringung von psychisch kranken Straftätern im Regelvollzug anstelle des Maßregelvollzugs. Aufgrund der überfüllten Zustände könnte es leichter zu Ausbrüchen kommen, so Reiners Einschätzung. Der Präsident der Berliner Ärztekammer, Peter Bobbert, schloss sich der Kritik an und betonte die Verantwortung der Politik. Die Sicherheit der Mitarbeiter und der Stadt sei gefährdet. Währenddessen war die Gesundheitsverwaltung war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Quelle:rbb24.de