1. Neues zur Krankenhausreform

Dem Ärzteblatt liegt ein neuer Referentenentwurf für das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz vor. Das Gesetz soll wohl weiterhin nicht im Bundesrat zustimmungspflichtig sein und noch im April vom Bundeskabinett beschlossen werden, sodass es Anfang nächsten Jahres in Kraft treten kann. Im Kern beschreibt das Gesetz den Transformationsprozess für deutsche Krankenhäuser in den kommenden Jahren. Die Bundesländer sollen bei der Umsetzung mit Mitteln eines Transformationsfonds unterstützt werden. Dieser Fond soll bis 2035 laufen und mit jährlich fünf Milliarden Euro von Bund und Ländern gefüllt werden. Außerdem beinhaltet der neue Entwurf ein nach Bundesländern und Leistungsgruppen differenziertes Vorhaltebudget, welches für die Leistungsgruppen gezahlt werden soll. Stationen in der Pädiatrie und Geburtenhilfen sowie Schlaganfall- und Intensivstationen sollen Extra-Gelder erhalten. Des Weiteren schreibt das Gesetz vor, dass Stationen der Inneren Medizin und der Allgemein Chirurgie in höchstens 30 Minuten per Auto erreichbar sein sollen. Die Meinungen aus Politik und Praxis gehen auseinander bezüglich der Vorhaben.

Quelle:aerzteblatt.de
Quelle: bibliomed-pflege.de

2. Kritik an Krankenhausreformgesetz

In einer Pressemitteilung nahm die Deutsche Krankenhausgesellschaft Stellung zu dem neuen Gesetzentwurf. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Gerold Gaß zeige der Entwurf, unter anderem, eine deutliche Tendenz zur Zentralisierung der Krankenhausversorgung. Denn durch die neuen Struktur- und Personalvorgaben sowie Mindestfallzahlen für Leistungen, würden Universitätskliniken bevorzugt und kleinere Krankenhäuser benachteiligt werden. Dadurch verfehle der Entwurf das Ziel, eine gleichwertige Gesundheitsversorgung in Stadt und Land zu schaffen. Außerdem, so Gaß, wirke das Gesetz bürokratisch und regulierungsintensiv und enttäusche in Bezug auf frühere Zusagen zur Entbürokratisierung und Existenzsicherung für kleine Kliniken.

Quelle:dkgev.de

3. Neues Organspenderregister

Das Bundesgesundheitsministerium teilte mit, dass ab sofort Bürger ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende in einem Onlineregister hinterlegen können. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos, und kann jederzeit geändert oder gelöscht werden. Das Register soll Klarheit über mögliche Spenden schaffen. Außerdem ist es ein Versuch, die Zahl der Organspender zu erhöhen, die Wartezeiten für Patient:innen zu verkürzen und Leben zu retten. Der Katholische Krankenhausverband Deutschland betont jedoch die Bedeutung der bisherigen Organspendeausweise aus Papier. Diese behalten auch nach der Einführung des digitalen Registers ihre Gültigkeit und sind besonders in der Übergangszeit wichtig. Die Einführung des Onlineregisters erfolgt schrittweise, wobei zu Beginn ein Personalausweis mit Onlinefunktion und PIN erforderlich ist. Es sei auch wichtig bereits jetzt mit Angehörigen und Bevollmächtigten über die persönliche Entscheidung zur Organspende zu sprechen, um im Ernstfall zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten. 

Quelle:aerzteblatt.de

4. Fachkräftemangel in Pflegeheimen

In Thüringen stehen Pflegeheime vor der Herausforderung, den Mindestanteil an Fachpersonal unter den Pflegekräften zu erfüllen. Laut Sozialministerium hatten Ende Februar rund 48 Prozent der 330 Altenheime weniger als 50 Prozent Fachkräfte angestellt, meist nur zwischen 35 und 45 Prozent. Hauptursachen seien die hohe Fluktuation beim Personal, hohe Krankenstände sowie begrenzte Einsatzmöglichkeiten von Leiharbeitskräften. Eine Ausnahmeregelung während der Coronapandemie für gehäufte Krankheitsausfälle wurde mittlerweile wieder aufgehoben. Die staatliche Heimaufsicht kann bei Nichteinhaltung vorübergehende Aufnahmestopps verhängen, was seit 2022 insgesamt schon viermal geschah. Private Pflegeanbieter fordern seit Jahren eine Lockerung der Fachkräftequote, um mehr Hilfspersonal einzustellen. Dies wurde allerdings vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe kritisiert. Es dürfe keine Abschaffung der Fachkraftquote ohne alternatives Personalbemessungsinstrument in Pflegeheimen geben. Ende 2021 waren in Thüringer Pflegeheimen mehr als 21.800 Menschen beschäftigt, darunter knapp 5.000 staatlich anerkannte Altenpfleger und 1.600 Kranken- und Gesundheitspfleger, sowie 1.100 Altenpflegehelfer und etwa 1.400 mit einem sonstigen pflegerischen Beruf.  

Quelle:bibliomed-pflege.de

5. Mehr Männer in der Pflege

Nachdem letzte Woche anlässlich des Weltfrauentags noch mehrfach über die Rolle der Frau in der Pflege gesprochen wurde, machen aktuelle Zahlen auf die Rolle der Männer aufmerksam. Laut dem Statistischen Landesamt in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr überdurchschnittliche viele Männer eine Ausbildung zur Pflegefachkraft angetreten. Die Zahl stieg von 3939 im Jahr 2022 auf 4320 im Jahr 2023. Das ist ein Zuwachs von fast 10 Prozent. Bei den Frauen gab es im Gegensatz dazu ein Plus von nur 2,5 Prozent. Insgesamt sind drei Viertel der Auszubildenden in der Pflege Frauen. 

Quellen:bibliomed-pflege.de