1. Legalisierung von Cannabis

Letzte Woche wurde es beschlossen: Cannabis wird in Deutschland legal. Allerdings unterliegt die Freigabe bestimmten Regeln. Es wird also nicht wie etwa in Holland an jeder Ecke die bekannten Coffeeshops geben. Das Gesetz beinhalten, dass Erwachsene bis zu 25 Gramm bei sich führen, und bis zu 50 Gramm zu Hause lagern können. Außerdem können sich Menschen in sogenannten Cannabisclubs zusammenschließen und Pflanzen züchten. Für Minderjährige bleibt der Konsum verboten. Vor der Abstimmung zur Legalisierung kam es noch einmal zu einer ungewöhnlich hitzigen Debatte im Bundestag. Und auch die medizinischen Fachverbände meldeten sich zu Wort. Sie wünschen sich eine Überarbeitung des Gesetzes im Vermittlungsausschuss. Ihrer Meinung nach ist die Altersgrenze zu niedrig, die Abgabemengen zu hoch und das Geld für Prävention und Forschung zu wenig.

Quelle:aerzteblatt.de (Bundestag stimmt für Cannabisfreigabe)
Quelle: aerzteblatt.de (Mediziner enttäuscht über Entscheidung)

2. Transparenzgesetz soll kommen

Ebenfalls letzte Woche einigte sich der Vermittlungsausschuss darauf, dass vom Bundestag beschlossene Krankenhaustransparenzgesetz ohne Änderungen zu bestätigen. Im Kern soll das Gesetz die Bevölkerung über verfügbare Leistungen und die Qualität von Krankenhäusern informieren. Dadurch soll den Patienten die Wahl für ein Krankenhaus für ihre Behandlung erleichtert werden. Dr. Gerold Gaß von der Deutschen Krankenhausgesellschaft äußerte sich dazu in einer Pressemitteilung. Er kritisierte, dass das Gesetz nicht mit einem Inflationsausgleich verbunden ist. Der Politik sei wohl noch immer nicht die finanzielle Notlage in der Krankenhauslandschaft bewusst. Jegliche vagen Ankündigungen in Richtung Kostenausgleich seien wertlose Beruhigungspillen. Grundsätzlich, so Gaß, spreche nichts gegen ein Transparenzgesetz, denn Transparenz über Qualität sei wichtig. Das jetzt beschlossene Gesetz führe allerdings zu einem massiven Zuwachs an Bürokratie durch die sinnlose Ausweitung von detaillierten Datenlieferungen. 

Quelle:dkgev.de
Quelle: bundesrat.de

3. Mangelnde Praxisanleitung in der Pflege

Letzte Woche fand der erste von insgesamt fünf Pflegetagen des DBfK Nordwest in Hamburg statt. Ein heiß debattiertes Thema war die Situation der Praxisanleitung in der Pflege. Sandra Mehmecke, DBfK-Geschäftsführerin, sagte, dass viele der rund 100 Teilnehmenden betont haben, wie prekär die Lage der Praxisanleitung sei. Sie sei häufig ungenügend oder falle ganz aus. Dadurch entstünde viel zu viel Verantwortung für die Auszubildenden und Studierenden. Und somit würde man viele von ihnen auf dem Weg in den Beruf verlieren. Mehmecke betonte, dass die Vorstellungen des DBfK zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung an den Hamburger Staatsrat Tim Angerer weitergeleitet wurden. Dazu gehörte auch die Forderung nach ausreichend Lehrpersonal in der pflegerischen Ausbildung. Angerer stellte daraufhin die Einrichtung eines pflegepädagogischen Masterstudiengangs zum Wintersemester 2025/26 in Hamburg in Aussicht. 

Quelle:dbfk.de

4. Preisverleihung in der Intensivpflege

Im Rahmen des 34. Symposiums für Intensivmedizin und Intensivpflege wurden vergangene Woche in Bremen die Hansepreise verliehen. Nach Angaben der Veranstalter ist das Symposium das größte deutsche verbandsunabhängige Treffen von Intensivmedizinern und Pflegenden. Die Hansepreise sollen besonderes Engagement und herausragende Arbeiten in der intensivmedizinischen Pflege würdigen. Den Preis für die beste fachpraktische Arbeit erhielt die Pflegefachkraft Ann-Katrin Milleville vom Marienkrankenhaus in Soest. Während der Corona-Pandemie hatte sie auf der interdisziplinären Intensivstation einen Ansatz zur Angehörigenkommunikation namens „Aktives Angehörigentelefonat“ entwickelt. Den Preis für die beste pflegewissenschaftliche Arbeit bekam Anika Böhm von der Stiftung St.-Marien-Hospital Lünen. Sie forschte zur Pflegepersonalbesetzung auf Intensivstationen und dessen Auswirkung auf die Versorgungs- und Pflegequalität von Patient:innen. Wir sagen herzlichen Glückwunsch an die beiden Gewinnerinnen.  

Quelle:bibliomed-pflege.de

5. Hürden für ausländische Pflegekräfte

Seit vielen Jahren gibt es offizielle Programme mit denen ausländische Pflegekräfte nach Deutschland abgeworben werden sollen. Die meisten Pflegekräfte kommen aus den Philippinen, gefolgt von Brasilien und Mexiko. Doch seit einiger Zeit, so berichten Zeitungen wie die Frankfurter Rundschau, werde Deutschland zunehmend als migrationsfeindlich wahrgenommen. Und so drehen sich viele Sorgen der interessierten ausländischen Pflegekräfte um das Thema Rassismus und weniger um Arbeitsbedingungen oder Vertragsrechte. Immer mehr ausländische Medien berichten wohl von ansteigendem Rechtsextremismus in Deutschland sowie den Protesten gegen rechts. Jason Heinen, Geschäftsführer der Personalvermittlungsfirma Saisy Germany sagte, dass derzeit jeden Tag eine interessierte Person aus Angst vor Rechtsradikalen abspringen würde. 

Quellen:bibliomed-pflege.de