1. Wie viele Pflegekräfte braucht Deutschland?

Das Statistische Bundesamt hat berechnet, dass bis zum Jahr 2049 zwischen 280.000 und 690.000 zusätzliche Pflegekräfte im deutschen Gesundheitswesen gebraucht werden. In einer Pressemitteilung hat sich Christine Vogler vom Deutschen Pflegerat zu den Zahlen geäußert. Sie würden das bereits heute bestehende Dilemma in der Pflege verdeutlichen sowie die Notwendigkeit für schnelle und Nachhaltige Lösungen. Laut Vogler werde es bereits im Jahr 2034 zu einem Mangel an 350.000 Pflegekräften kommen. Und schon heute seien es 115.000 Vollzeitstellen in der vollstationären Langzeitpflege, die unbesetzt sind. Es sei daher längst überfällig, alle Hebel in Bewegung zu setzten, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Große Hoffnungen sieht Vogler in dem neuen Pflegekompetenzgesetz. Dieses wird ihrer Meinung nach viele Strukturen im Gesundheitswesen vereinfachen und Kompetenzen neu ordnen. Allerdings fordert sie weitere Maßnahmen, vor allem in Bezug auf die Arbeitsbedingungen, die Selbstverwaltungsstrukturen und die Bildung im.

Quelle:deutscher-pflegerat.de

2. Pflegekammer zum Kompetenzgesetz

Auch die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen hat Stellung zu den vorläufigen Eckpunkten zum Pflegekompetenzgesetz genommen. Diese seien ein erster Schritt. Allerdings müsse man im weiteren Verlauf die Pflege mit einbeziehen, um den Umfang an eigenverantwortlichen Leistungen festzulegen. In einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Lauterbach wurde ein Mitbestimmungsrecht bei den folgenden Tätigkeiten gefordert: die Umsetzung des Pflegeprozesses, die Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs sowie der Pflegeplanung, die Organisation des Pflegeprozesses, und die Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege. 

Quelle:bibliomed-pflege.de

3. Rassismus und Diskriminierung

Nach dem sich letzte Woche bereits die Deutsche Krankenhausgesellschaft zu den aktuellen deutschlandweiten Demonstrationen gegen rechts geäußert hat, ziehen nun weitere Akteure aus dem Gesundheitswesen nach. Christel Bienstein vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe rief alle Pflegenden zum Zusammenhalt auf, und bat darum, Haltung für Vielfalt und Menschenwürde auch öffentlich zu zeigen. Es sei unfassbar, dass man sich im Jahr 2024 wieder gegen rechtsextreme und menschenverachtende Meinungen positionieren müsse, als hätte es die deutsche Geschichte nicht gegeben. Professionelle Pflege stünde für Solidarität und mache keine Unterschiede aufgrund von Merkmalen wie Hautfarbe oder Herkunft. Bienstein verwies auf die rund 20 Prozent der Pflegenden, die eine ausländische Staatsangehörigkeit haben. Sie seien hier herzlich willkommen, nicht nur weil ohne sie Deutschlands Gesundheitsversorgung zusammenbrechen würde, sondern einfach weil sie Menschen, Kolleg:innen, und Freund:innen sind. Und auch Pedram Emami, Präsident der Hamburger Ärztekamme bezog in einem Interview Stellung zu dem Thema. 

Ihr könnt dies gerne über den folgenden Link nachlesen - Er berichtet über Rassismus und Diskriminierung im Gesundheitswesen und gibt Lösungsvorschläge.   

Quelle:dbfk.de
Quelle: aerzteblatt.de

4. Generalistik ist ein Erfolg

Die Lenkungsgruppe Junge Pflege im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe hat sich in einem Statement an Politik und Verbände für die generalistische Pflegeausbildung ausgesprochen. Sie ermögliche eine Professionalisierung des Berufs sowie den Erwerb eines breiten Kompetenzspektrums. Dadurch werde mehr Flexibilität im Beruf ermöglicht. Das Statement ist laut der Gruppe eine Reaktion auf die anhaltende Diskussion um die Generalistik. Erst kürzlich haben Vertreter der Pädiatrie einen Personalmangel beklagt und diesen in Zusammenhang mit der Generalistik gebracht. Ebenso wie die CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Und auch Claudia Moll, Pflegebevollmächtigte der Regierung äußerte Bedenken, dass sich durch die generalistische Ausbildung weniger Pflegende für die Altenpflege entscheiden könnten. Aktuell gibt es aber keine Belege für solche Aussagen. Da die Generalistik im Jahr 2020 eingeführt wurde, wird es erst 2025 genaue Statistiken zum Thema geben.

Quelle:bibliomed-pflege.de

5. Keine Corona bedingte Kündigungswelle

Während der Corona Pandemie gab es die Befürchtung, dass Pflegepersonal aufgrund der gestiegenen Belastung vermehrt kündigen wird. Dies wurde jetzt durch eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung widerlegt. Insgesamt seien die Beschäftigungsverhältnisse in Krankenhäuser am stabilsten geblieben. Laut Studie seien nach einem Jahr noch rund 90 Prozent, und nach zwei Jahren noch 80 Prozent der Fach- und Hilfskräfte im selben Betrieb geblieben. Im Gegensatz dazu, sei die Beschäftigungsstabilität in der ambulanten Pflege und in Pflegeheimen deutlich niedriger. Dies habe aber weniger mit der Pandemie zu tun, sondern viel mehr mit den generellen Problemen Mitarbeitende in diesen Bereichen lange zuhalten. 

Quellen: bibliomed-pflege.de