1. E-Rezepte mit Versicherungskarte einlösen

Die Gematik hat verkündet, dass seit Anfang Juli die ersten Apotheken in der Lage sind, E-Rezepte mit Hilfe der Versichertenkarte einzulösen. Das bedeutet, Patient:innen benötigen nur noch ihre Versichertenkarte, um ärztlich verordnete Medikamente zu erhalten. Das gilt auch für Rezepte, die während einer Videosprechstunde verordnet wurden. Bis Ende Juli soll dann ein Großteil der Apotheken Rezepte auf diese Weise entgegennehmen können. Sie benötigen dafür allerdings ein Update der Apothekensoftware, sowie ein Kartenterminal zum Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte. Hannes Neumann, Produktmanager bei der Gematik sagte, dies sei das letzte Puzzlestück, um E-Rezepte alltagstauglich für die Regelversorgung zu machen.

Quelle: gematik.de

2. Konferenz der Bundesländer

Zu Beginn des Monats fand die Gesundheitsministerkonferenz der Länder, kurz GMK, statt. Der erste Tag war der Fachpersonalsicherung im Gesundheitssystem gewidmet, mit besonderem Fokus auf die Pflege. Die Teilnehmenden haben einen Maßnahmenkatalog verabschiedet, der Beteiligte auffordert, entschieden gegen den Personalmangel vorzugehen. Die zentrale Punkte beinhalten die vollständige Schulgeldfreiheit, die Rückgewinnung von Berufsaussteiger:innen, und erleichterte Anerkennungsverfahren von ausländischen Abschlüssen. Außerdem hält es die GMK für notwendig, Pflege verstärkt zu entbürokratisieren, neue Personalbemessungsinstrumente umzusetzen, und den Anteil der Leiharbeit zu verringern. Gesundheitsminister Andreas Philippi aus Niedersachsen betonte, dass die Lage sehr ernst sei und die Verantwortlichen dringend handeln müssten.

Quelle: bibliomed-pflege.de

3. Mangelnder Hitzeschutz im Pflegealltag

Eine Umfrage zum Thema Hitzebelastung für Pflegefachpersonen der Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz kam zu alarmierenden Erkenntnissen. Mehr als die Hälfte der über 800 Befragten gab an, keine Möglichkeit für zusätzliche Pausen zu haben. Außerdem gaben etwa 84 Prozent an, dass sie keine ausreichende Klimatisierung hätten und 45 Prozent, dass sie selten Zeit hätten, ausreichend Wasser zu trinken. Pflegekammer-Präsident Markus Mai forderte daher angemessene Schutzmaßnahmen, um das Pflegepersonal zu schützen. Zu den Maßnahmen gehören die Gewährleistung einer angemessenen personellen Besetzung, Bereitstellung von Hitzepräventionsmaßnahmen wie Wasser oder klimatisierte Räume, Einführung flexibler Arbeitszeiten, und die Betonung des Klimaschutzes als essenziellen Aspekt. Unter https://hitze.rlp.de/ findet ihr Verhaltenstipps und Informationen zum Thema Hitzeschutz.

Quelle: bibliomed-pflege.de

4. Kritische Lage in Kinderkliniken

Die Pflegekammer in Nordrhein-Westfalen warnt vor einer Überbelastung der pädiatrischen Pflegefachpersonen. Die Pflege sei am Limit und die Lage vielerorts angespannt, sagte Kammervorstandsmitglied Leah Dörr. Kinderkliniken seien nach den Schlagezeilen im Winter wieder in Vergessenheit geraten, doch die Belastungsgrenzen des Personals seien weiterhin überschritten und es müsse etwas getan werden, so Dörr. Neben bestehenden Problemen gäbe es momentan eine große Zahl von Geburten, Virusinfekten, Gehirnerschütterungen und Hitzeschlägen auf den Kinderstationen. Außerdem würden immer mehr Jugendliche mit Alkohol- und Drogenmissbrauchen behandelt. Eine Expertengruppe der Pflegekammer arbeitet momentan an Lösungskonzepten. Diese umfassen wie so oft verbesserte Arbeitsbedingungen und Versorgungskonzepte sowie zukunftsorientierte Bildungsangebote.

Quelle: bibliomed-pflege.de

5. Kritik an Eckpunkten der Krankenhausreform

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, kurz DKG, hat eine Mitteilung zu den Eckpunkten der Krankenhausreform veröffentlicht. Das Eckpunktepapier war das Ergebnis der Bund- und Länder-Gespräche vergangene Woche. Durchaus positiv bewertet die DKG, dass die zuständige Regierungskommission Abstand von einem radikalen Totalumbau genommen hat, und sich auf das Modell aus Nordrhein-Westfallen geeinigt hat, welches gemeinsam mit Krankenkassen und Gesellschaften entwickelt wurde. Außerdem seien die Öffnungsklauseln für regionale Besonderheiten eine positive Entwicklung. Für den DKG-Vorstandsvorsitzenden Dr. Gerald Gaß überwiegen dennoch die negativen Aspekte. Er erklärt, dass es in den nächsten Monaten und Jahren zu vielen Krankenhausinsolvenzen kommen wird, das hat auch Bundesgesundheitsminister Lauterbach festgestellt. Dies wird aber einfach hingenommen. Ein Inflationsausgleich ist auch nicht konkret vorgesehen, lediglich ein Prüfauftrag für den Bund, ob denn noch Gelder vorhanden seien. Außerdem sei unklar, welche Mittel für den Umbau der Krankenhauslandschaft bereitgestellt werden. Sogenannte Vorhaltepauschalen seien zwar vorgesehen, doch diese könnten erst 2027 wirksam werden. Und auch den Aspekt Entbürokratisierung sieht die DKG kritisch. Diesbezüglich werden lediglich Absichtserklärungen genannt, aber keine konkreten Maßnahmen.

Quelle: dkgev.de

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