1. Kritik an Krankenhausreform

Mal wieder gab es Kritik an der geplanten Krankenhausreform. Diesmal aus den Reihen der Hebammen und der Pädiatrie. Denn das Berufsbild der Hebamme sei seit Jahren von unzureichenden Arbeitsbedingungen, mangelhafter Finanzierung und ungenügenden Ausbildungsangeboten geprägt, sagte Emmi Zeulner von der CDU-Fraktion für Hebammen. Die Regierung müsse dringend neue Rahmenbedingungen schaffen. An der Krankenhausreform kritisierte sie, dass in der zuständigen Regierungskommission weder eine Hebamme noch eine Pflegekraft vertreten sei. Die Regierung vernachlässige damit diese Berufsgruppen in die Planung miteinzubeziehen. Auch der Verband der Leitendende Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschland kritisierte die Reform. Durch die geplanten Schließungen weiterer Perinatalzentren Level 1 sei nicht nur die Versorgung extremer Frühchen, sondern auch die Versorgung von Kindern mit RS-Virus gefährdet.

Quelle:aerzteblatt.de

2. Mehr Fachkräfte aus dem Ausland

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung er wolle im Juni gemeinsam mit Annalena Baerbock nach Brasilien reisen, um Arbeitskräfte anzuwerben. Des Weiteren gäbe es diesbezüglich Absprachen mit Indonesien und Mexiko. Bereits im Februar war Heil in Ghana zu Besuch und führte Gespräche zu dem Thema. Er sagte, man wolle in den Ländern, in denen es gut ausgebildete Fachkräfte, aber keine Arbeitsplätze gibt, Anwerbe-Strategien umsetzten. Wichtig sei ihm dabei, sensibel vorzugehen und keinem Land Arbeitskräfte wegzunehmen, die es selbst braucht. Laut Bundesagentur für Arbeit war die Zahl der Beschäftigten in der Pflege zuletzt zwar gestiegen, die Zahl der Menschen, die auf Pflege angewiesen ist, aber auch. Durch das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz will die Ampel-Koalition diese Lücke schließen. Das Gesetz sieht zum Beispiel ein Punktesystem vor, welches Arbeitskräften mit ausländischem Berufsabschluss die Einwanderung erleichtern soll. Auch beim Familiennachzug soll es Erleichterungen geben. Eugen Brysch von der Stiftung Patientenschutz bezweifelt, dass sich die Fachkräftelücke durch den Zuzug aus dem Ausland schließen lässt. Vielmehr müsse für bessere Arbeitsbedingungen gesorgt werden. Dann könnten sich zum Beispiel 60% der Ausgestiegenen eine Rückkehr in den Beruf vorstellen.

Quelle:aerzteblatt.de

3. Tarifverhandlungen mit dem Deutschen Roten Kreuz

Letzte Woche haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, kurz verdi, und das Deutsche Rote Kreuz, kurz DRK, in der zweiten Tarifverhandlungsrunde geeinigt. Die betroffenen 50.000 Beschäftigten im Bereich des DRK-Reformtarifvertrages erhalten ein Paket aus Inflationsausgleichszahlung und Entgelterhöhung. Bis zum 12. Juni werden die verdi-Mitglieder dazu befragt und bis zum 15. Juni soll die Tarifkommission entscheiden, ob sie der Einigung zustimmt. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 26 Monate bis zum 31. Mai 2025 betragen. Hier die Fakten zum vorgesehenen Paket: zum 1. August dieses Jahres sollen die Krankenhäuser in fünf Raten eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung von 1.200 Euro zahlen, von September bis Mai 2024 werden zusätzlich monatlich jeweils 200 Euro netto ausgezahlt, ab Juni 2024 soll es eine Entgelterhöhung von 200 Euro plus 6% geben, und die Zulagen für die Praxisanleitung im Rettungsdienst, im Krankenhaus und in der Pflege sollen um 12% steigen. Außerdem sollen auch Auszubildende, und Praktikanten eine Inflationsausgleichzahlung und Entgelterhöhung erhalten.

Quelle:bibliomedmanager.de

4. Pflegekammer Baden-Württemberg

Diese Woche findet in Badem-Württemberg die zweite Lesung des Gesetzes für eine Pflegekammer statt. Danach wird das Gesetz wohl in Kraft treten und Anfang Juli soll der Gründungsausschuss dann seine Arbeit aufnehmen. Das impliziere aber, dass das Sozialministerium entsprechende Mitglieder ernennt, so der Landespflegerat Baden-Württemberg. Pflegeverbände wurden diesbezüglich bereits angeschrieben und sollen mögliche Mitglieder nennen. Bis Dezember 2024 hat der Gründungsausschuss Zeit, um seine Mitglieder zu registrieren. Aus dem Gesetzentwurf geht hervor, dass Arbeitgebende ihre Angestellten aus der Pflege dem Gründungsausschuss melden müssen, ansonsten drohen Sanktionen.

Quelle: bibliomed-pflege.de

5. Lernen mit VR-Brille

In Wiesbaden im Helios-Bildungszentrum kommen seit Jahresanfang Virtual-Reality-Brillen, kurz VR-Brillen, in der Pflegeausbildung zum Einsatz. Das Projekt wird mit Geldern aus dem Digitalpakt finanziert. Unter der Leitung von Pflegelehrerin Eveline Schlick-Soffner wurde ein medien-didaktisches Konzept entwickelt. Sie sagt, die Brillen ermöglichten den Auszubildenden, tief in die Lerninhalte einzutauchen und das Gelernte mit der Anwendung direkt zu verknüpfen. Die VR-Brillen seien daher ein vielversprechendes Werkzeug, um spezifische Fähigkeiten zu trainieren und Spaß am Lernen zu haben. Beispiele für die Anwendung einer VR-Brille sind Anatomie-Szenarien oder der Umgang mit einer Ernährungssonde. Im Rahmen des Projekts konnte ein wesentlicher Lerneffekt festgestellt werden. Schüler:innen die mit VR-Brillen unterrichtet wurden, erzielten bessere Noten als eine Vergleichsgruppe. Das Lernen mit Virtual Reality könnte in Zukunft auch bei Fortbildungen oder anderen Verfahren zum Einsatz kommen.

Quelle: bibliomed-pflege.de

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