1. Arbeitsplatzstudie zum Tag der Pflegenden

Ein großes Thema letzte Woche war der Internationale Tag der Pflegenden am 12. Mai. Dieser erinnert jährlich an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale. Anlässlich dessen diskutierten Vertreter:innen aus Praxis, Wissenschaft und Politik über eine Studie zur Arbeitsplatzsituation in der Akut- und Langzeitpflege. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse der Studie für euch zusammengefasst. Die befragten Pflegenden gaben an, dass eine angemessene Bezahlung ein zentraler Punkt für einen attraktiven Arbeitsplatz ist. Außerdem ist die Mehrheit für einen Ausbau der digitalen Unterstützungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz und rund 80% wünschen sich einen stabilen Internetzugang auf der Arbeit. Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch persönlich zugeschnitten Arbeitszeitmodelle spielt für Pflegekräfte eine immer größere Rolle, sowie die Stimmung im Team und der Führungsstil der Vorgesetzten. Karl Lauterbach sagte dazu, dass die Wünsche berechtigt seien und die Arbeitsbedingungen verbessert werden müssen.

Quelle:bundesgesundheitsministerium.de

2. Mehr ausländische Fachkräfte in Berlin

Die Zahl der Anerkennungsanträge von ausländischen Fachkräften im Gesundheitssektor in Berlin ist stark angestiegen. Die Sprecherin des Landesamts für Gesundheit und Soziales, Silvia Kostner, teilte mit, dass es im Vergleich zu 2021 rund 45% mehr Anträge auf Anerkennung einer Berufsqualifikation gab. Mit 2.500 Anträgen sei damit ein neuer Rekord erreicht worden. Und für dieses Jahr rechnen die Behörden mit einem noch weiteren Anstieg. Rund ein Drittel der Anträge gehen auf Pflegekräfte zurück. In diesem Bereich gab es sogar einen Anstieg von 100%, also von 400 Anträgen im letzten Jahr auf 800 in diesem Jahr. Einen großen Anteil machen wohl vor allem Fachkräfte aus der Ukraine aus. Kostner sagte, die Gesellschaft könne sehr froh über den Anstieg der Anerkennungsanträge sein. Denn neue Pflegekräfte werden dringend gebraucht. Ironischerweise mangelt es aber auch an Personal zur Bearbeitung der Anträge. 

Quelle:aerzteblatt.de

3. Landespflegekammer stellt „Vision 2040“ vor

Die Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz hat beim Internationalen Tag der Pflegenden ihre „Vision Pflege 2040“ vorgestellt. Hier wurde die Frage gestellt, wie Pflege in Zukunft aussehen soll. Die darin enthaltenen Forderungen basieren auf eigenen Erkenntnissen sowie den Ergebnissen einer Befragung von 200 Fachkräften aus verschiedenen Bundesländern. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer, sagte, dass viele Pflegekräfte ihren Beruf zwar lieben, sich aber deutlich bessere Rahmenbedingungen wünschen. Beispiele hierfür wären etwa die Möglichkeit früher in Rente zu gehen, ein Einstiegsgehalt von 4.500 Euro und flexiblere Arbeitswochen. Auch die 4-Tage-Woche war ein Thema sowie das Bedürfnis nach mehr Wertschätzung und Anerkennung. Mai erklärte dazu, dass der Pflegeberuf extrem belastend für den Körper und die Psyche ist, wodurch nur die wenigsten bis zum Rentenalter von 67 Jahren in Vollzeit arbeiten können. Außerdem müssten Teambuildingmaßnahmen, Supervisionen und Weiterbildungsangebote gefördert werden.

Quelle:aerzteblatt.de

4. Pflege fordert Beteiligung an Krankenhausreform

Der Bundesverband Pflegemanagement hat in einem öffentlichen Positionspapier mehr Beteiligung an der Krankenhausreform gefordert. Der Verband kritisierte, dass Interessenvertretungen aus der Pflege bislang zu wenig Mitspracherecht bei der Gestaltung der Reform hatten. Um die Perspektive des Pflegemanagements miteinzubringen, hat der Verband gemeinsame Ziele und Maßnahmen entwickelt sowie Möglichkeiten aufgezeigt, das Führungspersonal aus der Pflege an der Reform zu beteiligen. Die Mitarbeitet an der Gestaltung der pflegerischen Ausbildung bildet hierbei einen Kernpunkt. Diese soll im Rahmen der Reform auf die geplanten Krankenhauslevel angepasst werden. Der Bundesverband Pflegemanagement bietet seine Hilfe bei der Formulierung der Ausbildungsmöglichkeiten, dem Leistungsspektrum und den dafür nötigen Voraussetzungen an.

Quelle: bibliomed-pflege.de

5. Apell des Deutschen Pflegerats

Kommen wir zur letzten Nachricht vom Internationalen Pflegetag. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, nutze den Anlass und mahnte die Bundesregierung an, sich an den Koalitionsvertrag zu halten und diesen umzusetzen. Sie kritisierte, dass im Bereich Pflege die Versprechen bisher nicht wirklich eingehalten wurden. Vielmehr beobachte sie Ziellosigkeit und fehlende Souveränität. Daher ruft der Deutsche Pflegerat die Regierung dazu auf, eine präzise, mit einem Zeitstrahl unterlegte Umsetzungsstrategie für die beruflich Pflegenden vorzulegen. Dazu gehöre vor allem eine einheitliche Bildungsstruktur und die Entwicklung einer pflegerischen Selbstverwaltungsstruktur.

Quelle: deutscher-pflegerat.de

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