1. Zeitarbeitsfirmen warnen vor „Pflexit“

Zuletzt wurden Forderungen nach strengeren Regelungen in der Pflege-Zeitarbeit laut. Nun melden sich Vertreter der Zeitarbeitsbranche zu Wort. Mehrere Interessenverbände hatten eine Studie in Auftrag gegeben, in der Leiharbeitnehmer:innen befragt wurden. Das Ergebnis zeigt, dass wenn es zu Einschränkungen der Zeitarbeit in der Pflege käme, es zum Verlust von rund 21.000 Fachkräften kommen könnte. Denn lediglich 18% der Befragten gaben an, dass sie in die Stammbelegschaften der Einsatzbetriebe zurückkehren würden. Der Rest würde wahrscheinlich den Beruf ganz aufgeben. In der Politik hingegen hieß es oftmals, dass Einschränkungen der Leiharbeit dazu führen könnten, dass das Personal zurück in die Stammbelegschaften kommen würde. Die Studie zeigt außerdem, dass Einrichtungen und Krankenhäuser durchaus mitverantwortlich für den Verlust von Fachpersonal waren. Befragte gaben an, dass sie sich dort häufig nicht wertgeschätzt fühlten, ihre Leistungen nicht ausreichend vergütet wurden, und sie keinen Einfluss auf die Dienstplanung hatten.

Quelle:springerpflege.de

2. Bielefelder Klinik testet vier-Tage-Woche

In anderen Branchen wurde sie schon getestet und in manchen Betrieben sogar schon eingeführt – die heiß debattierte vier-Tage-Woche. Nun will auch das Klinikum Bielefeld das neue Konzept testen und führt ein Pilotprojekt ein, welches am 1. Juli starten soll. Eine Reduktion der Arbeitszeit ist allerdings nicht direkt vorgesehen. Das Klinikum teilte mit, dass die Arbeitszeit in den Früh-, Spät- und Nachtschichten auf 9 Stunden angehoben werden soll. Zusätzlich sollen Mitarbeiter:innen weitere ein bis zwei Dienste pro Monat leisten oder den Arbeitsvertrag auf 93% anpassen. Dies würde dann einer vier-Tage-Woche entsprechen. Ein Vorteil des ganzen wäre, dass sich die Zahl der freien Tage verdoppeln würde. Außerdem könnten Mitarbeiter:innen, die aus privaten Gründen keine vollen fünf Tage arbeiten können, auf Vollzeit aufstocken. Timo Jost, der stellvertretende Direktor für Pflege am Klinikum Bielefeld sagte, das Modell sei ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Arbeitsplatzgestaltung und damit auch einer besseren Patientenversorgung. 

Quelle: springerpflege.de

3. Krankenhausreform – Länder weiterhin gegen Versorgungsstufen

Ursprünglich waren sogenannte Versorgungslevel vorgesehen, mit dessen Hilfe die Krankenhäuser entsprechend eingestuft werden sollten. Einige Bundesländer haben sich nun abermals dagegen ausgesprochen in einem Beschlusspapier der Amtschefkonferenz. Darin heißt es, dass die Krankenhausplanung Ländersache sei. Die vorgesehenen Level seien nicht notwendig und zudem sei noch ungeklärt, ob eine solche bundesweite Bestimmung überhaupt verfassungsrechtlich in Ordnung ist. Die Bundesländer stellten klar, dass sie die geplanten Leistungsgruppen aber für richtig befinden. Wenn auch nur mit einer gesetzlichen Öffnungsklausel für die Länder. Außerdem forderten sie mehr Geld vom Bund für die Umsetzung der Reform sowie mehr Zeit für die Überarbeitung der Landeskrankenhauspläne.

Quelle:aerzteblatt.de

4. Digitalisierung in der Pflegeausbildung

Eine weitere Studie sorgte letzte Woche für Gesprächsstoff. Diese befasste sich mit der digitalen Ausstattung in Versorgungseinrichtungen und Pflegeschulen in Rheinland-Pfalz. Das Ergebnis zeigt, dass es noch Luft nach oben gibt, wenn es darum geht die Pflegeausbildung zeitgemäß und digital zu gestalten. Denn digitale Kompetenzen in der Pflege werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, sagen die Experten. Rheinland-Pfalz plant nun, eine digitale Bildungsoffensive in der Pflege auf den Weg zu bringen. Kern des ganzen sei die Entwicklung eines Rahmenkonzepts für digitale Fortbildungsangebote für Lehrende und Schulleitungen an Pflegeschulen. Außerdem sollen die Lerninhalte und die Organisation an das digitale Zeitalter angepasst werden. Was das alles im Detail bedeutet, wird sich in Zukunft noch zeigen.

Quelle: bibliomed.de

5. Hamburg – Geld für Pflegestudierende

Zuletzt noch eine erfreuliche Nachricht aus Hamburg für alle Pflegestudierende. Nachdem der Bundesrat die Weichen für eine Vergütung der Pflegestudierenden und die Refinanzierung der Praxisanleitung gestellt hatte, will Hamburg das Vorhaben nun schleunigst umsetzten. Ein entsprechender Antrag wird noch diese Woche beraten. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe begrüßte den Schritt und verwies abermals auf die Dringlichkeit einer höheren Akademisierungsquote in der Pflege. Die stellvertretende Vorsitzende Swantje Seismann-Petersen betonte, dass viele Studien den Einsatz akademisch ausgebildeter Pflegekräfte mit einer besseren Versorgungsqualität assoziieren.

Quelle: dbfk.de

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