1. Deutscher Pflegerat zur Digitalisierungsstrategie

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat letzte Woche eine Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege vorgelegt. Diese soll unter anderem dazu dienen, die professionelle Pflege stärker zu entlasten. Ein großer Fokus liegt auf der elektronischen Dokumentation, wodurch in Zukunft Arbeit erleichtert, und Zeit gespart werden soll. Noch in diesem Jahr will Lauterbach das Kompetenzzentrum Digitalisierung und Pflege einrichten, um die flächendeckende Digitalisierung voranzubringen. Das Zentrum soll Potenziale zur Verbesserung und Stärkung der pflegerischen Versorgung identifizieren und ausbauen. Ziel ist es, die digitale Pflegedokumentation bis Mitte der 2020er-Jahre flächendeckend einzuführen. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats sagte, die Strategie enthalte viele richtige Ziele und Versprechen. Besonders gut findet sie die Einrichtung eines Kompetenzzentrums. Dieses müsse jedoch unabhängig und nicht den Kassen zugeordnet sein. Vogler kritisiert jedoch, dass es an konkreter Beteiligung und Einbeziehung der Profession Pflege mangelt.

Quelle:deutscher-pflegerat.de
Quelle: bibliomed-pflege.de

2. Länder lassen Krankenhausreform verfassungsrechtlich prüfen

Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Schleswig-Holstein wollen die Verfassungsmäßigkeit der Pläne für die Krankenhausreform überprüfen. Dafür haben sie ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sollen noch in diesem Frühling kommen. Bayerns Gesundheitsminister Holetschek erklärte, dass man prüfen wolle, ob der Bund mit den neuen Plänen in die Krankenhausplanung der Länder hineinregieren werde. Die besagten Bundesländer vermuten, dass dies verfassungsrechtlich nicht zulässig sei. Grundsätzlich hätten die Länder Interesse am Gelingen einer Reform, man wolle sich aber die Beinfreiheit zum Gestalten nicht nehmen. Außerdem gäbe es unterschiedliche Vorstellungen zur Qualität und Intensität der Zusammenarbeit mit dem Bund. Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin von der Decken betont außerdem, dass die Pläne massiv in die Krankenhausplanung der Länder eingreifen und erhebliche Kostenfolgen mit sich bringen.

Quelle:aerzteblatt.de

3. Lauterbach verspricht Unterstützung für Long-Covid- und Impfschäden

Lauterbach hat bekannt gegeben, dass das Bundesministerium in Zukunft die Folgen von Long Covid und Impfschäden untersuchen, und dadurch die Versorgung der Betroffen verbessern will. Die Haushaltsverhandlungen für dieses Programm seien bereits in Gange. Der Gesundheitsminister betonte, dass Impfschäden sehr selten vorkämen. Trotzdem müssten negative Langzeitfolgen schneller anerkannt werden. Da das Krankheitsbild mit der Zeit immer deutlicher werde, sollte es zukünftig einfacher sein, Betroffene zu identifizieren und gezielt zu unterstützen. Außerdem wolle man Experten in diesem Gebiet besser vernetzten, sodass eine gute Qualität der Therapie gewährleistet werden kann. Lauterbach forderte, dass sich die Impfstoffhersteller an den Kosten für die Impfschäden beteiligen. 

Quelle:zeit.de

4. Verdi zu Problemen in der Altenpflege

Verdi, hat auf die steigenden Kosten in der Pflege aufmerksam gemacht. In einer Pressemitteilung fordert die Gesellschaft sofortige Hilfen, um die Kosten für Bewohner:innen und pflegebedürftige Menschen zu Hause abzudecken. Außerdem müsse die Pflegeversicherung vor einem Defizit bewahrt, und dessen Finanzierung langfristig stabilisiert werden. Zum einen sei es wichtig, dass die Löhne in Altenpflegeeinrichtungen endlich flächendeckend nach Tarif bezahlt werden. Und zum anderen müsse sichergestellt werden, dass nicht die pflegebedürftigen Menschen dafür bezahlen. Schon seit Längerem fordert verdi eine weitreichende Reform der Pflegeversicherung namens „Solidarische Pflegegarantie“. Dieser Vorschlag beinhaltet unter anderem, dass alle Bürger:innen entsprechend ihres Einkommens einzahlen, und Pflegebedürftige die von ihnen benötigten pflegerischen Leistungen erhalten. Investitionskosten sollten von den Ländern übernommen werden.

Quelle: verdi.de

5. Frauentag: warum Pflege feministisch ist

Letzte Woche, am 8. März war internationaler Frauentag. Er entstand zur Zeit des zweiten Weltkriegs im Kampf für Gleichberechtigung und Emanzipation. Was hat das mit Pflege und Gesundheit zu tun? Ne ganze Menge! Bernadette Klapper vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe erklärt, dass in Pflegeberufen mehr als 80% Frauen arbeiten und daher Pflegepolitik auch immer eine feministische Bedeutung hat. In selbem Zug hebt sie hervor, dass Pflegestudiengänge gestärkt werden müssten. Durch eine hohe akademische Quote würde das Risiko für Komplikationen, Rehospitalisierungen und vermeidbare Todesfälle sinken. Und trotzdem werde die Akademisierung der Pflege in Deutschland behindert. Klapper schließt daraus, dass das Interesse an der Aufwertung dieses typischen Frauenberufs eher gering ist. Ebenfalls anlässlich des Frauentags veröffentlichte das Robert-Koch-Institut eine Broschüre zur Frauengesundheit. Lauterbach erklärte dazu, dass der Einfluss von Geschlecht auf Gesundheit mittlerweile gut beleget ist. Vor allem soziale Faktoren führten zu Unterschieden in der Gesundheit von Frauen und Männern. Die Broschüre enthält Informationen zur Gesundheit von Frauen und Mädchen.

Quelle: dbfk.de
Quelle: bundesgesundheitsministerium.de

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