1. Deutscher Pflegerat zu neuem Pflege-Gesetz

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, kurz DPR, hat sich zu dem Referentenentwurf des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz, geäußert. Ihrer Meinung nach fehle dem Entwurf die Vision für eine nachhaltige Pflege und er fokussiere sich vor allem auf eine kurzfristige Rettung der Finanzen der Pflegeversicherung. Die immensen Kostensteigerungen für Pflegebedürftige würden dabei weder berücksichtigt noch aufgefangen. Vogler fordert eine Strukturreform, die die pflegerische Versorgung sichert und qualitativ verbessert. Außerdem müsse sich die Situation für beruflich Pflegende und pflegende Angehörige verbessern. Dafür benötige es eine Neustrukturierung der Kompetenzen der Gesundheitsfachberufe sowie die Anerkennung der Langzeitpflege als Teil des Gesamtsystems. Zum Schluss mahnt die DPR-Präsidentin, dass die Einführung des neuen Personalbemessungsverfahrens zum 1. Juli nicht gelingen wird, wenn die Politik nicht unverzüglich die Inhalte und Ausbildungsstrukturen für den bundeseinheitlichen Pflegeassistenzberuf schafft.

Quelle:deutscher-pflegerat.de

2. Roadmovie „Expedition Depression“

Mittlerweile leiden in Deutschland mehr als fünf Millionen Menschen an Depressionen. Um auf dieses Thema aufmerksam zu machen, hat die Deutsche DepressionsLiga mit Unterstützung der AOK den Film „Expedition Depression“ produziert. Dieser begleitet fünf junge Männer und Frauen zwischen 20 und 25 Jahren bei einer zweiwöchigen Deutschlandreise, auf den Spuren ihrer Depression. Die Protagonisten besuchten unter anderem eine Kinder- und Jugendpsychiatrie und verbrachten die Nächte auf Zeltplätzen mit einem gemeinsamen Ziel: mehr über die Erkrankung, die Behandlung und den Umgang damit zu lernen. Der Film soll auch dazu dienen das Thema der Öffentlichkeit nahezubringen und zu sensibilisieren. Regisseurin Michaela Kirst sagte bei der Filmpremiere, man wolle mit Hilfe des Projekts für Aufklärung sorgen, jungen Menschen Mut machen sich Hilfe zu suchen, und Betroffenen eine Stimme geben. Depressionen gelten mittlerweile als Volkskrankheit, und noch immer empfinden viele Menschen Angst und Scham, sich zu der Erkrankung zu bekennen und sich Hilfe zu holen. Durch die Corona-Krise habe sich der Zustand sogar noch verstärkt. Experten aus diesem Bereich sagen, dass „Expedition Depression“ Potential hat, zu motivieren und Hoffnung zu geben.

Quelle:aok-bv.de

3. Zweitägiger Kongress „Armut und Gesundheit“

Am Monat und Dienstag fand der Kongress „Armut und Gesundheit“ statt, bei dem unter anderem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu Gast war. Ziel des Kongresses ist es, gesundheitliche Chancen in Deutschland möglichst gleich zu verteilen. Denn auch hierzulande beeinflusst Armut die Gesundheit von Menschen. Lauterbach erklärte dazu, dass für die von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppen die Gesundheitsfürsorge oftmals hinter dem „täglich über die Runden kommen“ stehe. Um Besserung zu schaffen, verwies er auf Maßnahmen wie etwa den gesetzlichen Mindestlohn und die geplante Kindergrundsicherung. Außerdem müsse ein stärkerer politischer Fokus darauf liegen, vulnerable und sozial schwache Zielgruppen besser mit präventiven Angeboten zu erreichen. Dies wolle man in Zukunft mit den geplanten Gesundheitskiosken erreichen, wo in Kooperation mit niedergelassenen Ärzt:innen die bestehenden Strukturen ergänzt werden sollen. Auf dem Kongress wurde außerdem bekannt gegeben, dass das Gesundheitsministerium weiter an der Umsetzung eines Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit arbeite. 

Quelle:aerzteblatt.de (1)
Quelle: aerzteblatt.de (2)

4. Tarifverhandlungen mit Helios-Kliniken

Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, kurz verdi, ist weiterhin im Gespräch mit dem Klinikbetreiber Helios. In der zweiten Tarifverhandlungsrunde letzte Woche kam es noch immer nicht zu einem Kompromiss. Verdi-Vorständin Sylvia Bühler sagt dazu, dass von Helios vorgelegte Angebot sei nach den anstrengenden Jahren der Pandemie das Gegenteil von Anerkennung und Wertschätzung. Die Beschäftigten würden sich eine kräftige Lohnerhöhung wünschen, da vor allem diejenigen mit geringem und mittlerem Einkommen durch die hohe Inflation und Preissteigerungen belastet sind. Das bisherige Angebot von Helios umfasste eine stufenweise Lohnerhöhung von insgesamt vier Prozent bis September 2024 und zwei Inflationsausgleichprämien von jeweils 1500 und 500 Euro. Dies ist für Bühler nicht nachhaltig und ein völlig unzureichendes Angebot. Verdi fordert für die Helios-Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einen Anstieg der Vergütung für Auszubildende um 200 Euro. Die Tarifverhandlungen betreffen rund 21.000 Beschäftigte in 35 Kliniken und werden Anfang April fortgesetzt.

Quelle: verdi.de

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