1. Gematik meldet Erfolge beim E-Rezept

Die nationale Agentur für digitale Medizin, auch gematik genannt, hat letzte Woche berichtet, dass bundesweit mittlerweile schon 1 Millionen E-Rezepte in Apotheken eingelöst wurden. Und seit dem 1.1. dieses Jahrs haben bereits mehr als 4400 Praxen E-Rezepte ausgestellt. Laut Hannes Neumann, Produktmanager bei der gematik, berichteten viele Ärzt:innen darüber, dass das E-Rezept schon jetzt zeitliche Vorteile mit sich bringe. Dr. Peter Münster, Facharzt für Allgemeinmedizin, bestätigte dies. Er sagte, dass durch das E-Rezept medizinische Fachangestellte drei Stunden pro Woche einsparen können und er als Arzt, etwa eine Stunde pro Woche. Diese eingesparte Zeit könne nun für die Patientenversorgung eingesetzt werden. Deutschlandweit sind mittlerweile alle Apotheken in der Lage die elektronischen Verordnungen zu verarbeiten. Laut Apotheker Dr. Schittenhelm werde dadurch die Arbeit erleichtert, und Übertragungsfehler und Fehlmedikationen verhindert.

Quelle:gematik.de

2. DKG fordert Reformen in der ambulanten Notfallversorgung

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, kurz DKG, hat eine Umfrage zur ambulanten Notfallversorgung in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse nun vorliegen. Daraus geht hervor, dass zum einen immer mehr Menschen Hilfe in den Notaufnahmen der Krankenhäuser suchen. Und zum anderen, dass viele Kliniken ihre Notfallversorgung nicht annähernd kostendeckend betreiben können. Laut Umfrageergebnissen gibt es kein Krankenhaus in Deutschland, das seine Notaufnahme nicht defizitär betreibt. Rund 77% der Krankenhäuser mussten ihre Notaufnahme 2022 mindestens einmal komplett abmelden. Die wirtschaftliche Lage sei desaströs, fasst DKG-Vorstand Gerald Gaß zusammen und appelliert an die Regierung, genau diese Probleme zu adressieren. Laut der Studie gelten Notaufnahmen für die Menschen in Deutschland als erste Anlaufstelle, wenn medizinische Hilfe außerhalb der Sprechzeiten der Praxen benötigt wird. Die Hotline der Kassenärztlichen Vereinigungen spielt praktisch keine Rolle und die Zusammenarbeit wird von drei Vierteln der Krankenhäuser als mittelmäßig oder schlecht bewertet. Gaß sieht vor allem das Wegfallen vieler Praxen als Ursache des Problems und schlägt vor, integrierte Notfallzentren in den Kliniken zu etablieren, in denen Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte in Portalpraxen und Notfallambulanzen kooperativ die Notfallversorgung übernehmen.

Quelle:dkgev.de

3. Gutachten empfiehlt Änderungen in der Pflege

Um die Krisenfestigkeit unseres Gesundheitswesens zu beleuchten, hat der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege, kurz SVR, ein Gutachten veröffentlicht. Im Kapitel zur Akutversorgung wird die Einführung des Berufsbilds der Community Health Nurse und der gleichzeitige Ausbau sektorenübergreifender Versorgungsstrukturen empfohlen. Außerdem müsse laut SVR die Attraktivität des Pflegeberufs erhöht werden, beispielsweise durch besser Arbeitsbedingungen und Kompetenzerweiterung. Durch die hochschulische Pflegeausbildung könnten bisherige ärztliche Tätigkeiten vom Pflegepersonal übernommen werden. Die SVR empfiehlt auch, dass Pflegepersonaluntergrenzen auf größere Einheiten eines Krankenhauses erweitert werden, durch Investitionen in digitale Innovationen Personal entlastet wird, und bürokratische Hürden für ausländische Fachkräfte abgebaut werden. 

Quelle:bibliomed-pflege.de

4. Generalisierung der Pflegeausbildung und die Folgen

Bereits seit 2020 ist die Pflegeausbildung in Deutschland generalisiert. Brandenburgs Gesundheitsministerin Nonnemacher sagte, dass der Beruf dadurch attraktiver gemacht wurde. Denn in dem Bundesland steigt die Zahl der Beschäftigten in der Pflegebranche seit 2019 stätig. Momentan plant das Brandenburger Gesundheitsministerium auch die Ausbildungen zur Altenpflegehilfe und Gesundheits- und Krankenpflegehilfe zu einer Ausbildung zusammenzuführen. Währenddessen kritisierte der Berufsverband Kinderkrankenpflege die Generalisierung. Die Reform habe für Personalmangel auf den Kinderstationen gesorgt, denn immer weniger Auszubildene entscheiden sich für eine Spezialisierung in diesem Bereich. Ein weiterer Faktor sei der Mangel an Kliniken und Ausbildungsstätten, an denen eine Spezialisierung möglich ist. Hier bestünde dringender Handlungsbedarf. 

Quelle:springerpflege.de
Quelle: bibliomed-pflege.de

5. Straffer Zeitplan für Krankenhausreform

Die Eckpunkte für eine Krankenhausreform sollen laut Bundesgesundheitsministerium im Sommer vorgestellt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde nun ein ambitionierter Zeitplan vorgelegt. Die Reform wurde in vier Themen eingeteilt, und dessen Erarbeitung unterliegt zeitlichen Vorgaben. Bis Anfang März soll das Thema Versorgungsstufen ausgearbeitet werden, bis Anfang April die Leistungsgruppen, bis Mitte Mai die Vorhaltevergütung und bis Mitte Juni die Level 1i-Kliniken. Mitte Juli soll das Eckpunktepapier dann fertig sein. Bis dahin tagen die jeweiligen Fach-Arbeitsgemeinschaften wöchentlich, und die zuständige Bund-Länder-Gruppe immer zum Monatsende. Es bleibt abzuwarten was aus diesem straffen Zeitplan und der Reform wird, wir sind gespannt!

Quelle:bibliomedmanager.de

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