1. Digitalisierung auf dem Vormarsch: 30.000 E-Rezepte geschafft

Zunächst einmal eine erfreuliche Nachricht zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Gematik, Nationale Agentur für Digitale Medien, hat Erfolge bei der Einführung des neuen E-Rezepts berichtet. Was genau ist denn das E-Rezept eigentlich? Im Zuge der Digitalisierung hat die Gematik hierfür eine App entwickelt. Man soll also in Zukunft nach einem Arztbesuch nicht mehr auf ein Rezept in Papierform warten, sondern schnell und einfach sein Handy dafür nutzen können. Ärzte und Ärztinnen können ein Rezept über die App an ihre Patient:innen senden und diese können es digital an die Apotheke weiterleiten. Die Gematik verspricht dadurch mehr Effizienz, Bequemlichkeit und das Einsparen von Wegen. Für die Einführung des neuen Rezepts wurde zunächst eine Testphase gestartet, bevor dieses bundesweit genutzt werden kann. Ein zentrales Qualitätskriterium der Testphase wurde nun erreicht: über 30.000 Rezepte haben die Krankenkassen bereits abgerechnet. Ab September soll dann die stufenweise flächendeckende Einführung starten.

Quelle: www.aerzteblatt.de
Quelle: www.gematik.de
Infoseite: www.gematik.de

2. SPD vs Grüne: lieber viele kleine Kliniken oder lieber wenige große?

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, diskutierten in Baden-Württemberg die SPD und die Grünen vergangene Woche darüber, ob jede Region noch ein eigenes Krankenhaus braucht. Kleinere Kliniken seien wohl zu teuer für die Krankenkassen. Und besonders wenn es um kompliziertere Eingriffe geht, sollen diese nicht optimal ausgestattet sein. Die grün-schwarze Koalition verfolgt derzeit ihren Plan, kleinere Häuser zu schließen und stattdessen zum Beispiel medizinische Versorgungszentren zu errichten. Dort sollen Ärzt:innen mit anderen Therapeut:innen zusammenarbeiten und eine erste Anlaufstelle darstellen. Für komplexere Behandlungen können die Patient:innen dann an größere Kliniken verwiesen werden. Die SPD ist davon nicht so begeistert und fordert, dass für jeden Bürger und jede Bürgerin ein Krankenhaus in maximal 30 Minuten Fahrzeit erreichbar sein sollte. In einem offiziellen Papier des SPD-Landesvorstandes heißt es, wirtschaftliche Profite sollten hierbei keine Rolle spielen. Die Grünen um Gesundheitsminister Lucha weisen dies nun zurück und halten an dem Plan fest, „überfällige Strukturreformen“ anzupacken.

Quelle: www.krankenkassen.de

3. Community Health Nursing soll die Gesundheitsversorgung stärken

Der Deutsche Pflegerat hat gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden ein Positionspapier veröffentlicht mit Standpunkten zum Thema Community Health Nursing, kurz CHN. CHN ist ein Konzept, welches sich schon in anderen Ländern wie Kanada oder Finnland bewährt hat. Es soll helfen, dem ländlichen Ärztemangel sowie dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag die Einführung des neuen Berufsbildes festgehalten. CHN bietet demnach eine Schnittstelle zwischen Ärzt:innen und Pflegefachpersonal. Ausgebildete Community Health Nurses sollen im Gegensatz zur bisherigen Pflege mehr medizinische Kompetenzen, und so noch mehr Handlungsfreiraum haben. Sie sollen zum Beispiel den sektorenübergreifenden Versorgungsprozess steuern, Patient:innen kompetenzübergreifend beraten und Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention ermöglichen. Und das alles in ambulanten Einrichtungen. Im Positionspapier steht außerdem, dass zur Ausbildung der Community Health Nurses, ein neuer Masterstudiengang eingeführt werden soll. Zuletzt wird auch noch darauf eingegangen, welche strukturellen Gegebenheiten von der Regierung noch erfüllt werden müssten, um den Beruf erfolgreich zu etablieren. 

Quelle: www.deutscher-pflegerat.de
PDF: www.deutscher-plfegerat.de
Quelle: www.dbfk.de

4. Mehr Perspektiven für Pflegekräfte gefordert

Der Direktor der Uniklinik Essen würde das neue Konzept CHN höchstwahrscheinlich befürworten. Dieser hatte nämlich letzte Woche Verbesserungsvorschläge gemacht, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Unter anderem sagt er, dass es an Aufstiegschancen und Qualifizierungsangeboten mangelt. Dadurch würden sich weniger Leute für den Beruf entscheiden. Klingt doch so, als wäre ein Masterstudium zur Community Health Nurse ein Schritt in die richtige Richtung, oder?

Quelle: www.krankenkassen.de

5. Ärzteschaft fordert Hitzeschutzplan

Wie Sie bestimmt schon mitbekommen haben, wird Europa im Moment von einer Hitzewelle überrollt. Diese Woche wird es nun auch uns hier in Deutschland treffen. Temperaturen bis zu 40 Grad wurden vorausgesagt. Der Ärzteverband Marburger Bund hat diesbezüglich neue Forderungen an die Politik gestellt. Ein nationaler Hitzeschutzplan und eine Hitze-Aufklärungskampagne sollen Schutzmaßnahmen in wiederkehrenden Hitzephasen darstellen. Dadurch sollen sich Senioreneinrichtungen und Krankenhäuser besser auf die heißen Tage vorbereiten können. Eine explizite Forderung ist zum Beispiel eine Aufklärungskampagne der Bundeszentrale für politische Bildung. Es solle Fortbildungen geben zu hitzebedingten Erkrankungen, bei welchen Temperaturen man welche Medikamente besser im Kühlschrank lagert und entsprechende Gebäudeanpassungen.

Quelle: www.berliner-zeitung.de
Quelle: www.welt.de
Quelle: www.tagesschau.de

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